Wie Familie Schmid die Nachfolge rettet
2025 sollte Schluss sein. Uwe Schmid würde dann seine Hausverwaltung in Singen nahe des Bodensees auflösen.
Schmid, Diplom-Verwaltungswirt, 64, breites Lächeln, ist immerhin im Rentenalter. Vor knapp 30 Jahren hat er die Firma gegründet, einen treuen Kundenstamm aufgebaut und zusammen mit seiner Frau Beate viel Arbeit und Schweiß in den Betrieb gesteckt. In zwei Jahren aber sollte es zu Ende gehen. So zumindest der Plan.
Dann legte das Coronavirus die Welt lahm – und der jüngere Sohn Moritz verlor seine Praktikumsstelle. Er fing an, im elterlichen Betrieb zu arbeiten, wo er sich schnell zurechtfand. Kurze Zeit später folgte der ältere Sohn Patrick. Das Zusammenarbeiten funktionierte hervorragend, der ursprüngliche Plan wurde verworfen: Die Kinder übernehmen nun sukzessive die Hausverwaltung der Eltern.
Dazu muss die Hausverwaltung aber wachsen. 3500 Einheiten ist das selbstgesteckte Ziel; damit ist das Unternehmen gut für die Zukunft gerüstet, sagt Schmid. Schließlich leben nicht nur das Gründerpaar und die Söhne von der Hausverwaltung, sondern auch einige Angestellte. Und auch Tochter Mareike arbeitet in Teilzeit mit.
Und so hat sich in den vergangenen drei Jahren die Zahl der Einheiten mehr als verdoppelt, auf 3200. “In diesem Jahr haben wir mehrere Hundert Einheiten übernommen. Das wäre nicht möglich gewesen mit dem alten Buchhaltungs-Programm. Ich hätte ja gar nicht das Personal bekommen, um das buchhalterisch hinzubekommen”, sagt Schmid. Mit der Software des Münchner Start-ups Impower war das aber kein Problem.
Das wäre nicht möglich gewesen mit dem alten Buchhaltungs-Programm.
Trotz des Wachstums, Schmid will seinen Prinzipien treu bleiben. Seine Hausverwaltung ist für Zuverlässigkeit und Kompetenz bekannt. “Wir pflegen ein persönliches und freundschaftliches Verhältnis zu den Eigentümern”, sagt er. Und das soll so bleiben.
Dafür stellte die Hausverwaltung Anfang des Jahres auch eine neue Mitarbeiterin ein. Sie ist sofort mit dem neuen Programm klargekommen. “Ich muss kein großer Buchhalter sein, sondern nur ein bisschen Verständnis haben – und dann geht das klar”, meint der Hausverwalter. Wochenlange Schulungen gehören jetzt der Firmengeschichte an.
Eine gewaltige Zeitersparnis bei der Einarbeitung neuer Objekte oder bei der Organisation von Eigentümerversammlungen, der Familienbetrieb nutzt sie für das weitere Wachstum. Schmid hätte seine Kinder ohnehin nicht vom Einstieg ins Unternehmen überzeugen können, wenn er mit dem alten ERP-System weitergemacht hätte. Das ist er sich gewiss.
Ohne Impower wäre meine Tochter Mareike bestimmt nicht an Bord gekommen. Jetzt macht sie sogar auch die Buchhaltung.
“Ohne Impower wäre meine Tochter Mareike bestimmt nicht an Bord gekommen. Jetzt macht sie sogar auch die Buchhaltung. Und auch mein Sohn Moritz hatte gesagt: Wenn wir da nicht investieren, sind wir bald weg vom Fenster.” Wenn man Kindern die Arbeit im eigenen Betrieb anbieten möchte, muss man dafür sorgen, dass es “vorwärtsgeht”, sagt er. Die jüngere Generation ist zudem mit Elektronik aufgewachsen, da braucht es ein modernes System, meint Schmid. Digital, zuverlässig, zukunftsfähig muss es sein.
Der erfahrene Hausverwalter kennt viele Handwerker im gleichen Alter, mit denen er jahrzehntelang zusammengearbeitet hat. “Die haben keine Nachfolger, die müssen ihre Firma jetzt schweren Herzens aufgeben.” Seine Kinder aber sichern jetzt sein berufliches Lebenswerk. “Es ist schön, wenn man die Familie um sich hat. Man sagt ja, dass das nicht guttut. Ich kann aber das Gegenteil behaupten: Wir harmonieren hervorragend”, sagt er. Ein kurzer, feuchter Schimmer huscht über seine Augen. “Das ist ein tolles Gefühl”, sagt der Familienmensch. “Da wird man emotional.”
